Sonntag, 21. September 2008

Manu

Manu ... umfasst laut Wikipedia eine Flaeche von ca. 18.000km2 und kann damit als relativ grosser
Nationalpark bezeichnet werden ;-).
Interessant an Manu ist, das der groesste Teil des Parks garnicht betreten werden darf, da dort
noch immer Indianerstaemme in voelliger Abgeschiedenheit leben.
Der Manu-Park ist insgesamt in 3 Gebiete aufgeteilt, wovon wir nur bis ins aeusserste kamen, aber auch das
hat im Bus schon 10 Stunden gebraucht. Auf der im Lonely Planet als gefaehrlichsten Strasse von Peru beschriebenen
Strasse war das Ganze auch nicht ganz angenehm, allerdings zum Glueck nur unbequem.
In der Regensaison rutscht die Strasse naemlich teilweise den Berg runter, teilweise faehrt man also durch geraeumte
Lawinenkrater, ist mir aber zum Glueck erst im nachhinein klar geworden :).
Die Landschaft ist aber wunderschoen, da man am ersten Tag schon 2 der 3 Vegetationszonen von Manu erlebt, da der Park eine
grosse Hoehendifferenz hat, insgesamt haben wir in den 4 Tagen von Cusco nach dort glaub ich ueber 5000Hoehenmeter gemacht, da der
tiefste von uns erreichte Teil des Parks bei 500Metern liegt.
man startet also wie gesagt in der Hochebene und in der dafuer typischen Grassteppenlandschaft.
Danach ging es durch viele Kurven hinuter in den Nebelwald, vorbei in kleinen SChluchten versteckten Wasserfaellen und ueber
so manche nicht sehr vertrauenwuerdige Bruecke.
Interessant an der (einspurigen) Strasse ist, das es die einzige in das Gebiet von Manu ist und somit zweispurig befahren wird,
dummerweise hauptsaechlich von riessigen LKWs, die Einwohner und Material hinein- und hinausbringen.
Wir hatten also einige interessante Ausweichmanoever vor uns (was einen Wahnsinnsausblick hinuter eroeffnet, es uebrigt sich zu erwaehnen,
dass es da keine Leitplanken oder so Scherze gibt ;).
Aber wir hatten n guten Fahrer, der auch das eine oder andere Ueberholmanoever wagte :).
Den letzten Teil des Weges legten wir zu Fus zurueck, und konnten waehrenddessen n bisschen die Natur des Nebelwaldes bewundern.
Unser erster Stop war dann an ner Vogelbeobachtungsstation, da kommt auch das Bild von dem roten Vogel her.
Unsere erste Lodge, die San Pedro Lodge ;), war schoen gelegen in mitten des Dschungels.
Schoen war auch das die Lodge umgeben war von bluehenden Straeuchern, die verschiedene Groessen von Kolibris anzogen und man so, waehrend
des Essen die Kolibris bewundern konnte.
Als s dunkel wurde machten wir uns zu ner kurzen Nachtwanderung auf, um die verschieden nachtaktiven Insekten aufzuspueren.
Da sahen wir dann jagende Spinnen, n Pfeilgiftfrosch, und so n paar Scherzkekse die aus den Bueschen sprangen, wenn man in den nach Insekten sucht ... mein Herz.
Nach dieser netten Wanderung ueberrascht uns der naechste Tag mit Regen und verhagelte uns so das geplante Radfahren.
Ich hab aber trotzdem versucht n paar Kolibris vor unserer Lodge zu fotographieren, aber die Viecher sind verflucht schnell!
Was mir allerdings fast gelungen waer, war aus Versehen auf ne Bisamratte zu treten, die sich an meine Fuesse schlich, als ich die Kolibris beobachtete.
Wir fuhren dann als im Bus weiter aus m Nebelwald in die bewohnte Zone, bis zu unserem Raftingstreffpunkt, wo wir unser Boot bestiegen in Richtung Regenwald.
Es war nass! Allerdings ziemlich gediegen, waeren da nicht immer diese bloeden Baumstaemme an einem vorbeigeschwommen, die so fast die Hoehe des Bootes hatten.
Vom Hafen aus sind, wir dann per "Dschungelschnellboot" auf dem Rio Madre de Dios (ein Truemmer von Fluss, mindestens 150Meter breit, aber fast ohne Wasser gerade)
zu unserer Lodge gefahren.
Dort erwarteten wir dann geduldig das Ende des Regens, bei angenehmen 35Grad und ner Luftfeichtigkeit von geschaetzten 10000% :).
Von hier brachen wir dann zu unserer ersten Wanderung in der richtigen Regenwald auf, wo wir unzaehlige Termitenbauten, Feuerameisen uns Sulla-Ameisen (sehr nett, wenn die dich in
den Arm beissen ist der fuer nen Tag taub, aber davor tuts ersmal kraeftig weh) sahen. Termiten schmecken uebrigens garnicht mal so schlecht, aber so richtig satt machen
die auch nicht.
Achja ich hab den haesslichsten Frosch der Welt gesehn! Und was fuer ein Kaliber! Allerdings total abgehaertet gegen Touristen, der lies sich sogar kuessen! (hat ihn aber auch nicht schoener gemacht)
Und Unmengen von Schmetterlingen, laufenden Baeumen, die sich ueber die Wuchsrichtung ihre Wurzeln fortbewegen (die alten Wurzeln sterben dann wieder ab) und jede
Menge Beispiele fuer Symbiosen, auf dem Baum auf dem zum Beispiel die Feuerameisen leben, lebt nichts anderes, also auch keine Parasiten.
Naechster Tag war dann Abseilen angesagt, zuerst gingen wir allerdings nochmal in den Dschungel, um uns das Ganze bei Tag anzusehn, leider hatte der Fluss unserern Weg am Ufer vom Vortrag gefressen,
so dass wir nen neuen Weg einschlagen mussten.
Durch Farnlichtungen, ueber Flusslaeufe und Schlammloecher arbeiteten wir uns dann langsam Richtung Ziel vor, blos bloed das unser Guide dann auf einmal nichtmehr weitergehn wollte,
aber er lies sich bequatschen und hat dann mit uns ueber nen Baumstamm, einen kleinen Fluss ueberquert und is mit uns den Weg weitergegangen.
Wenig spaeter wussten wir dann warum er nicht weiter gehen wollte, es handelte sich naemlich um nen Rundweg und so standen wir wieder an unserem Abbruch (er haette uns uebrigens getragen ich hab das mal ausprobiert ;).
Wir hatten also keine andere Wahl, als uns tiefer in den Dschungel zu hacken und das zu umgehen, um noch in-time anzukommen ;).
Mosquitos! Millionen Mosquitos in diesem elendigem Teilstueck, und Pflanzen mit riesen Reisshaken, dachte eigentlich das waeren keine Fleischfresser.
Danach dann im Laufschritt Richtung Abseilen. Das bestand aus 5 Plattformen, die ueber vier 60 - 130 Meter lange Stahlseile verbunden waren, um die Distanz (und die Schluchten dazwischen) zu ueberwinden.
Die Mechanik war total simpel, aber das Erlebnis war der Wahnsinn, wenn man da von einer Plattform zur anderen flog, unter sich erst lange nicht und dann der Regenwald, einmal sah man nichtmal wohin es denn ging, weil man
durch einen Vorhang aus Blaettern flog und dann ueber einen Abriss, ueber die Schlucht glitt .. wunderschoen.
Von der letzten Plattform in 40 Meter Hoehe liesen wir uns dann am Seil ab.
Da hab ich dann auch die schoenste Ameise des Waldes gesehn, komplett in mattschwarz mit rot gluehend umrandeten Augen.
Nach m un ner langeren Relaxpause, kreuzten wir dann den Rio Madre de Dios wieder, um Kaimane zu suchen. Leider waren keine da :(.
Aber dafuer sind wir zum "Vogelsee", nem ehemaligen Flusslauf, inzwischen aber n See inmitten des Dschungel, umgeben von Schilfwald.
In voelliger Ruhe schoben wir uns dann auf Flossen ueber den See und beobachteten die Voegel, die in ca. 5 Metern Entfernung an einem vorbeiflogen.
Leider mussten wir dann schonwieder schnell zurueck, weil die geringe Tiefe des Flusse so einige gefaehrliche Teilstuecke an die Oberflaeche befoerderte, die
besser nicht in der Nacht befahren werden sollten.
Unsere letzte Nacht verbrachten wir dann lange im Freien und genossen den Vollmond ueber Madre de Dios.
Am naechsten Morgen ging es los zum Papageien beobachten, die waren aber selbst durch Fernglas noch winzig, ich kann immerhin sagen das se gruen waren :P.
Dafuer gabs dann doch noch Affen zu sehen! Nachtaktive, die waren also nicht so begeistert das wir sie so frueh am Morgen fotographieren wollten und zeigten das auch.
Als naemlich eine von unsere Gruppe unter ihnen stand, um sie besser zu sehen, kam ihr ein Schwall Urin entgegen :D.
Dann war es schonwieder Zeit in Richtung Cusco aufzubrechen, da die Fahrt immerhin 10 Stunden in Anspruch nehmen wuerde.
Das einzige Problem an der Sache war der Wasserstand des Flusses, der war naemlich inzwischen noch weiter gefallen, so dass die einzige Moeglichkeit wieder zurueck zum Hafen zu kommen auszusteigen und zu schieben war,
haette ich auch nicht gedacht, dass ich mal n Boot im Amazonasbecken anschieben wuerde :D.
Dann ging wieder ueber staubige Wege zurueck nach Cusco, wo wir in spaeter Nacht ankamen.

P.S. Es existiert jetzt ein externen Webspace mit Bildern, da ich hier keine neuen mehr hochladen kann. -> MeruPax.piranho.de

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